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Als Poet habe ich erkannt, daß es kulturgeschichtliche Gründe für die bedrohliche Welt- und Naturzerstörung gibt, welche die Menschheit zu einem Umdenken zwänge, was aber hartnäckig verweigert wird. Eine Hauptverantwortung für das Fehlgehen tragen meines Erachtens die sogenannten Weltreligionen, die das Bewußtsein unserer Spezies mit ihren welt- und frauenfeindlichen Dogmen weitgehend verprägt haben. In meinem umfangreichen Sachbuch "Die Monotheistische Matrix" durchgründe ich jene Thematik. Die patriarchalen Eingott-Religionen als totalitäre Allmachtsysteme zu demaskieren stellt in unserer Zivilisation das meines Erachtens größte Tabu dar.
Wir leben leider allgemein in einer Zeit weitgehender Reflektionsverweigerung. Daher kann eine milliardenschwere, korrupte Oberschicht immer größere Teile der Bevölkerung verarmen lassen. Zugleich verflachen die Massenmedien die Menschen in ihrem Denken zusehends. Anspruchsvolle, kritische Literatur, die herausfordert und das Bewußtsein entgrenzt, ist im herkömmlichen Literaturbetrieb mit seiner weitgehend belanglosen Unterhaltungs-Publikation längstens nicht mehr möglich. Ich finde diese Art seichter Literatur jedenfalls nicht spannend. Auch kann ich mich als deutscher Schriftsteller, der sich in der reichen Tradition unseres eigenen Kulturkreises sieht, die über Schiller und Goethe bis hin zu E.T.A. Hoffmann, Hölderlin und Kafka reicht, um nur einige Namen zu nennen, nicht mit den amerikanisierten Genres unserer Zeit identifizieren, die da Mystery, Thriller oder Fantasy lauten. Ich setze dem Poetisches, Mythisches und Visionäres entgegen!
Geboren wurde ich in Nürnberg; eine geschichtsträchtige Stadt, die von einer immerwährenden Gegenwart des Vergangenen geprägt ist. Sie verfügt über eine mittelalterliche Stadtmauer, die unmittelbar am Hauptverkehrsring die Altstadt umgibt, wie um diese vor der unüberhörbar lärmenden Moderne zu schirmen. Sie weist starke, mächtige Türme sowie viele Fachwerkhäuser auf. Die Burg sitzt auf einem Sandsteinfelsen, der Grotten birgt und durchzogen ist von unzähligen unterirdischen Gängen; in ihm hat man Gegenstände aus der Bronzezeit entdeckt. Die Zeit der Industrialisierung ist mit ihrer Häßlichkeit jedoch allzu präsent. Unübersehbar sind auch die Gebäude des sogenannten Dritten Reiches, die - wie zu vieles in Nürnberg - vor sich hin verfallen. Nürnberg ist also eine Stadt, die aus unterschiedlichsten Epochen viele Geschichten und Gesichter birgt, die einander überlagern und sich nicht selten auch abstoßen. Die Gegenwärtigkeit des Vergangenen inmitten einer äußerst maroden Moderne hat auf mich als Schriftsteller sicherlich einen subtilen Einfluß genommen.
Als Kind wuchs ich im Stadtteil Langwasser auf, an den damals ein sich selbst überlassener Mischwald grenzte, durch den ich oft mit gleichaltrigen Freunden streifte, da es uns immer wieder in ihn hineinzog. Er hatte unterschiedlich lichte und verbergend dunkle Gesichter. Man traf auf Rehe, unzählige Bachläufe durchzogen ihn und schufen ab und an Dutzende kleine Inseln. In seinem Grün spielten wir Abenteuer, waren alle mal Robin Hood und fanden uns dabei unbewußt in die Umgebung des Waldes ein. Die halbverschütteten und zersprengten Bunkeranlagen waren uns eher Höhlen und geheime Orte denn Kriegsüberbleibsel, auch wenn wir wußten, daß der uns ferne Krieg für die Großväter Wirklichkeit gewesen ist. Mich faszinierte jedenfalls das Geschichtenerfinden und der Wald war hierfür ein guter Hort der Eingebung. Mit zwölf begann ich zu schreiben und es wurde mir zum Erlebnis Geschichten aus mir heraus entstehen zu lassen, deren inneren Verzweigungen ich folgte wie den Bachläufen eines Waldes. Im Zentrum der von mir re-keltisierend nacherzählten alteuropäischen Überlieferung "Der erste Zweig des Mabinogi - Pwyll, Häuptling von Annwvyn" steht der rote Wald Glynn Cuch, der eins ist mit dem in ihm verborgen wohnenden Waldgott Arawn.
Aufgrund des Umstandes, daß der damals neue Stadtteil Langwasser wenige hundert Meter neben unserer Wohnanlage abrupt in einen Wald überging, der bis in die Fränkische Schweiz reichte, war ich zugleich ein Großstadtkind wie ein Waldkind. Und ich erlebte als Jugendlicher die empfindungslos tumbe Zerstörung dieses mich so wundersam berührenden Naturraumes. Es war eine Zerstörung, die mir den Verlust einer weit wertvolleren Welt bedeutete, als es die asphaltierte war, die der so geliebten derart ergraut folgte. Diese Grunderfahrung prägte mich und ich verdichtete sie in gewisser Weise in meinem utopischen Romanen "Der Weltenring oder Die Suche nach dem grünen Land" sowie in meinem visionären Tagebuchroman "Der letzte Dichter in der Stadt ergrauter Schattierung", der im beklemmend futuristischen Jahre 2039 spielt, in dem der Kontinent Europa nurmehr ein einziger gigantischer Stadt-Staat geworden ist, in dem es kein erreichbares Außen mehr gibt und der Totalismus Einzug gehalten hat, an dem sich jedoch niemand stört, hat doch jeder seine computergenerierte Scheinrealität. Die Unerreichbarkeit einer Grenze ist eine Metapher dafür, daß unserer Welt eine global gewordene Einheitskultur mit zentraler Machtzentrale droht, in der die Demokratie zur Farce verkommen muß.
Auch andere Dinge prägten mich. Als Jugendlicher hörte ich bei einer Familienfeier nahe Verwandte mütterlicherseits über ein verarmtes Rittergeschlecht des in Nürnberg bekannten Hallerzweiges erzählen, was meine Phantasie beschäftigte, indem es mir früh vergegenwärtigte, wie eng die Vergangenheit mit uns selbst verwoben ist; es läßt mich heute danach fragen, woher wir kommen und was uns zu dem macht, der wir sind. Hier interessieren mich als Schriftsteller besonders die indigenen Ursprünge des Menschseins und demgemäß als Deutscher die vorchristliche Zeit unseres eigenen Kulturraumes. Ein Menschsein, das auf einem mythischen Weltwahrnehmen gründet, wie es bei den Kelten und Germanen noch zu finden ist, erscheint mir das faszinierendste Menschsein zu sein, und zugleich auch das Humanste, weil Seelischste. Meine Überzeugung ist, ohne seine indigenen Ursprünge zu kennen, kann sich der Mensch nicht nachhaltig mit sich selbst befreunden und bleibt ein Fremder in dieser Welt. Unsere eigenen Ahnen haben hingegen die Seele jenes Landes geschaut, in dem sie lebten, was mich tief berührt.
Daß mein Nachname "Gronau", der auf einen Fluß in Norddeutschland zurückgeht, Grüne Aue bedeutet und in seinem Alter sogar als vorkeltisch und vorgermanisch angenommen wird, erfuhr ich relativ früh. Die Grüne Aue wurde daher in meinem schon angesprochenen Zukunftsroman "Der Weltenring oder Die Suche nach dem grünen Land" zum wichtigen Motiv einer seelischen Landschaft. Durch ihr Wiederauffinden wird für den künftigen, noch übertechnisierteren Menschen, der seine innere Natur noch weit weniger spürt und versteht, ein Ankommen bei sich und der Welt wieder möglich. So lautet jedenfalls die in meinem Prosawerk aufscheinende Utopie. Jeder von uns sollte schon jetzt dieser ahnungsvoll Suchende sein!
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Alexander A. Gronau im Druidenhain der Fränkischen Schweiz
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Als Literat fasziniert mich zudem das Überlagern von Wirklichkeiten. Diese Wirklichkeiten bilden die Schichten aus denen ich mittels der mir eigenen Imaginationskraft Geschichten wie mittels eines Feuersteins hervorleuchten lassen kann. Überlagerungen von Wirklichkeiten - wie sie auch die Quantenphysik beschreibt - finden beinah in jedem meiner Werke statt. All meine Bücher überlagern sich wiederum in ihren Handlungssträngen und dargestellten Epochen gegenseitig. Diese künstlerische Grundausrichtung befindet sich zum mittlerweile kosmologisch angenommenen Multiversum in einer gewollten Übereinstimmung. Ich glaube auch deshalb Geschichten kreiert zu haben, in denen nicht nur ich als deren Verfasser ein Leben lang gedanklich umherwandern kann, sondern auch der geneigte Leser. Denn alle Werke bilden zueinander facettenreiche Resonanzen.
Geschichten als eine Art von inneren Welten in sich zu tragen, ist mir etwas Wunderbares. Erst gestern überlagerten sich in meinem Bewußtsein im Zustand des Dösens etliche meiner Geschichten. Im ruhigen Rhythmus meines Atems tauchten aus unterschiedlichen meiner Bücher Szenerien auf- und ab; es war ein ganz eigenes Ein- und Ausatmen. Ich erwähne das hauptsächlich, um damit einmal den wirklichen Reichtum eines Schriftstellers aufzuzeigen.
Wie bereits angedeutet, beschäftigte ich mich früh mit alteuropäischen Kulturen. Ich fand meine geistige Heimat in den bronzezeitlichen sowie in den sich großteils daraus entwickelnden germanischen sowie keltischen mythologischen Vorstellungen und hege zudem eine Zuneigung zur indianischen Kultur als einer verwandten indigenen. Wichtig sind für mich außerdem die deutsche als auch die daraus hervorgegangene europäische Romantik, durch die ich mich als Heranwachsender las, mit Vorlieben für E.T.A. Hoffmann und den Dichterkreis um Mary Shelley. Nah sind mir auch der sozialkritisch-skurrile Realismus eines Charles Dickens, aber auch der Surrealismus, Symbolismus und magische Realismus.
Meine eigene Literatur macht sicherlich nicht zuletzt das Durchdringen moderner kosmologischer Theorien und alteuropäischer Mythen aus. Demzufolge ist mir die Meta- und Quantenphysik und allenthalben das Visionäre in der Kunst sehr bedeutend. Denn die Möglichkeit zu visionär-imaginären Vorstellungen ist das, was uns als Menschen stark ausmacht. Auch habe ich erkannt, daß viele Mythen tiefe Wirklichkeitsebenen in Seelenbildern erfassen, die für uns Menschen anders gar nicht zu begreifen sind. Die heutige Gleichsetzung von Mythen mit Lügen und Irrtümern ist mir ein Graus und ein Beweis für die um sich greifende Geistlosigkeit. Das Zurückbringen des Walküren-Mythos in unsere Kultur, - was ich im ersten Auftakt mit meinem Walkürenroman "Die Walküre Swanhild" vollzog, der meinen Recherchen nach der erste Walkürenroman der Literaturgeschichte ist, sowie mit meiner Kinderbuch-Reihe "Die kleine Walküre" - , stellt meine konstruktive Antwort darauf dar. Denn wir bedürfen wieder zur seelischen Inspiration unserer machtvoll-mythischen Archetypen!
1993 reiste ich erstmals nach Nordamerika um Indianerreservationen zu durchwandern. Aus eigener Anschauung nahm ich wahr, wie verheerend auch dort das Christentum naturreligiös empfindende Menschen hat zwangsbekehren wollen. Inzwischen wurde ich von einer Familie der Sisseton-Wahpeton-Dakota in der Lake Traverse Reservation adoptiert. Ich erhielt von einem Stammesältesten, der ein Hüter der Heiligen Pfeife und zudem Stammeshistoriker ist, vier geweihte Adlerfedern für mein Wirken als Schriftsteller; es ist wohl mein wertvollster Besitz. Viele Erlebnisse auf den Reservationen konnte ich in meinen Roman indianischer Thematik "Frei wie der Wind - Tah-OH-pe Nagi" einfließen lassen, auch hatte ich die Möglichkeit seine Inhalte mit indianischen Ältesten zu besprechen.
Die Erfahrung bei den Dakota aus unserer Zivilisation mit ihren kulturellen Prägungen herausgetreten zu sein und dort eine animistische Weltsicht zu erleben - wie sie ähnlich im indigenen Europa gegenwärtig gewesen ist - bereichert mich sehr. Auch hat sich in den letzten Jahren immer stärker für mich herauskristallisiert, wie wichtig es ist, die hochgradig identitätsgestörten Deutschen wieder mit ihren eigenen indigenen Wurzeln zu verbinden. Denn hier liegt ein schwerer seelischer Schaden vor, den zu heilen ich vornehmlich als eine dichterische Aufgabe betrachte, der ich mich daher besonders widme. So bringe ich den Deutschen mit meinem Buch "Die Weiße Göttin Huldr" ihre eigene große germanische Erd- und Himmelsgöttin ins Bewußtsein zurück.
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Ritt mit meiner indianischen Adoptivfamilie
über die Prärie der Lake Traverse Reservation
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Erst durch die imaginäre Begabung evolutionierten wir uns zum Menschen. Unsere Menschwerdung ist also wesentlich von etwas nicht greifbar Geistigem, Seelischem, ja Träumerischem geursacht, also ausgerechnet von etwas, das unsere Zivilisation geradezu manisch ablehnt überhaupt als Teil der Realität anzunehmen. Die Menschen der sogenannten Steinzeit kultivierten hingegen ihre Visionsbegabung. Sie schauten die Erde und den Mond als Göttinnen, die Sonne und den Wald zumeist als männliche Gottheiten, denn in allen Dingen gewahrten sie lebendiges Bewußtsein. Sie sprachen allem, was von Natur aus existiert eine eigene Seele zu, ob Baum, Fels oder Fluß. Sie schöpften aus ihrem Unterbewußtsein und kreierten letztlich alles Maßgebliche, was uns Menschen noch heute positiv ausmacht: Eine komplexe Sprache, Kunst, Musik und Religionen, aber ohne Kirchen und mit Göttern. Ganz anders ist dagegen der heutige, vom Monotheismus geprägte Mensch. Jener lebt nicht nur von der Natur allzu abgespalten, sondern ebenso von seinem eigenen Unterbewußten. Dieses fürchtet er sogar oft als etwas Fremdes in sich selbst, denn er weiß nicht mehr, daß dieses Unterbewußtsein gleichbedeutend mit seiner Seele ist. Häufig vermag er nicht mehr seine eigenen Träume zu deuten, er versteht also sich selbst nicht mehr. Dieser ahnungslose Mensch ist in unserer Zeit wohl die traurige Norm geworden, was viel der Destruktivität unserer Gegenwart und Historie erklärt. Dagegen setze ich als Schriftsteller, Romancier und Skaldendichter sinnes-eröffnende Utopien.
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Visionssucheplatz der Dakota-Indianer auf dem Bear Butte in den Black Hills von Süd Dakota
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Einen unterschwelligen Einfluß auf die Art meines Schreibens hat sicherlich auch, daß ich mit dem Schlagzeug ein Musikinstrument spiele und mir daher der Rhythmus und Klang von Sprache sehr wichtig ist. Als Bogenschütze erlernte ich zudem in einer aufrechten Haltung Spannung zu erzeugen sowie mit schärferem Auge eine gute Intuition für die eigentlichen Ziele im Leben zu entwickeln. Innere Haltung, Spannung und Intuition, diese drei Elemente sind mir nicht zuletzt bei meinem Schreiben bedeutsam.
Die Poesie ist machtvoller als Feuer. Sie ist die Gestaltungskraft! Die Poesie ist wie das eigene, innere Feuer, das man in sich erfühlen und ertasten muß, um ihm Form in der Sprache zu geben. Gespeist wird es aus dem, was in unserer Kultur das Unbewußte genannt wird; unbewußt muß es einem aber nicht bleiben. Dann nämlich nicht, wenn man der eigenen Bilderwelt nachgeht. Durch das Schreiben von Geschichten entfalte ich diese inwendigen Schichten von Wirklichkeit. So legt der Poet meines Zukunftromans "Der letzte Dichter in der Stadt ergrauter Schattierung" in der ergrauten Realität einer futuristisch übertechnisierten Welt, in der Menschen zunehmend lediglich noch Reste des Menschlichen an sich haben, seine lohende Innenwelt frei und sucht durch diese einen Ausweg aus dem global gewordenen Moloch, der sich Zivilisation nennt. Seine bloße Existenz ist für das System, das sich uneingestanden entmündigte Konsumenten züchtet, bereits ein Affront. Denn er drängt mit seiner Poetik ins seelisch Unbändige.
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Die lebenwirkende Natur ist das Heiligtum. In uns selbst, wie in der Welt.
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Nur an das Materielle und an keinen seelischen Sinn in den Dingen zu glauben, ist meiner Überzeugung nach eine kollektive gesellschaftliche Entscheidung und keine objektive Wahrheit. In meinen utopischen Büchern verknüpfe ich daher so gerne mythische Vorstellungen mit neuesten kosmologischen Weltbildern. Das Visionäre geht in meinen Geschichten aus der Wirklichkeit hervor. Doch unterscheidet sich meine Art der Wahrnehmung von herkömmlichen Betrachtungen. Denn das Mythische ist meiner Anschuung nach nicht nur in der inneren Bilderwelt des Menschen zu finden, sondern integraler Bestandteil der Welt selbst. Im Besondern möchte ich in meinen Geschichten die Ahnung aufscheinen lassen, welch sinnhaftes Menschsein (wieder) möglich wäre.
In mancherlei Hinsicht entscheiden wir uns selbst für eine bestimmte Realität. Denn Realität ist nichts starr Festgefügtes. Die Quantenphysik lehrt uns, daß wir oft weit mehr die Realität interpretieren als objektiv erkennen. Für was wir keine Begriffe haben, oder was kulturell streng verboten ist, filtert unser Gehirn sogar aus. Jeder Katholik oder Salafist wird jede Göttinnen-Wahrnehmung seines Unbewußten verdrängen, obgleich alle nicht-monotheistischen Kulturen der Menschheitsgeschichte die Erde stets als Göttin erlebten und geschaut haben. Jedes Regime bemüht sich also mittels Propaganda um die Bewußtseins-Manipulation seiner Bürger. Und die heutigen Medien verkommen zusehends zu Predigern der aktuellen Staatsideologien.
Meine liebste Dreihändigkeit:
Als Schriftsteller ist es mein Ziel
die inneren Schichten mir als
Geschichten freizulegen.
Als Schlagzeuger suche ich
den mir eigenen Rhythmus
zu erfassen und mich
in ihm zu erspüren.
Als Bogenschütze
möchte ich das wesentliche Ziel
ausmachen und in aufrechter
Haltung anvisieren.
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Drei Utensilien:
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Die Kehrseite davon lautet: Je besser wir unser Unterbewußtes kennen, um so selbstbestimmter leben und denken wir, denn desto mehr der Wirklichkeit können wir unverfälscht erkennen. Es ist sehr bezeichnend, daß unsere Zivilisation keinerlei Umgang mit dem eigenen Unbewußten lehrt, was indigenen Kulturen selbstverständlich war und ist. Der Lehrsatz lautet doch: Wahrnehmung ist ein kreativer Akt! Um dem gerecht zu werden, bedarf es des seelisch freien Menschen. Hieran knüpft meine Visionäre Literatur an. Ein besonders maßgeblicher Bestandteil ist jene Thematik in meinem Werk "Masken der Macht". Darin will eine maskenauftragende Geheimgesellschaft einen abseits lebenden Grafen als den Letzten von ihr noch nicht Vereinnahmten mittels ihres Versprechens zur Machtteilhabe, - in Wahrheit aber zu dessen unterwerfenden Ichzerstörung - , das Gesicht nehmen. Und der Suchende im Roman "Der Weltenring oder Die Suche nach dem grünen Land" kann in der Welt über seine innerseelische Resonanz nur finden, was er in seinen tiefen Wesensschichten bereits in sich trägt.
So breche ich mit jeder meiner Geschichten zu einer neuen Reise auf, um innere Schichten von Mensch und Welt freizulegen, Sinnhaftes zu ergründen und näher beim Anderen - ob Fels, Mensch oder Landschaft - anzukommen. Das seelisch Edle ist dabei mein Ziel und Faszinosum. Das Leben ist für mich eine Wanderung ob der Begegnung mit sich selbst und dem Anderen. Im Entdecken des Gegenübers und dem Begreifen von Naturerscheinungen erfahren wir unsere eigene Verwandtschaft mit allem Irdischen sowie Kosmischen und werden zugleich freier und im wahrsten Sinn des Wortes mitfühlender. Es bewirkt ein inneres Wachsen.
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"Mystifiziere Dich! Sei ein eigengesichtiges Sein!" - Aus GESANGESFEUER
Als Schriftsteller erstelle ich kein reines Abbild des Sichtbaren. Schreiben bedeutet für mich viel mehr Unsichtbares sichtbar zu machen, die inneren und verborgenen Seins-Ebenen mitzuerzählen und eine Vision von Wirklichkeit freizulegen, zu deren Torhüter ich sodann meinem Verständnis nach als deren Dichter werde. So kann der Leser in jedem meiner Bücher eine andere zur Geschichte verdichtete Innenschau wie eine eigene Vision beschreiten, diese erkunden, in ihr die Tiefe sowie Weite ausloten und darin Eigenes ergründen. Somit vermag Poetik mit allem Leben und allen Dingen seelisch zu verbinden, das eigene Bewußtsein entgrenzend. So wünsche ich dem Leser Neugierde auf mein Werk und den Mut, es sich zu entdecken!
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Photos 2, 4, 7, 8, 11, 13, 14 und 15 von Alexander A. Gronau
Photos 3, 5 und 6 von Franziska Ollmann
Photos 1 und 12 von Lilia Alva
Photos 9 und 10 von Eberhard Gronau
Das nebenstehende Photo zeigt die Darstellung eines Grünen
Mannes an einem Brunnen in Nürnberg.
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