Die Entstehung des Buches nahm durch meine Turmlesungen im Dezember 2009 ihren Anfang. Ich bearbeitete mehrere Überlieferungen zur indigenen germanischen Göttin Huldr/Hulda/Holle, deren ursprüngliches Fest Weihnachten ist. In den Rauhnächten reitet sie mit ihrem weißen Schimmel über das Land, und wo die Hufe ihres Rosses die Erde berühren, werfen sie den Boden befruchtend auf und bereiten so das kommende Jahr. Zur Wintersonnenwende, in deren Folge die Tage erstmals wieder länger werden, wurde der Welt aus dem Göttinnenschoß der Sonnengott in Gestalt eines Kindes neu geboren, so wie sich der Sonneball im Norden real aus dem Meeresschoß erhebt; dies bedeutet die Rückkehr der solaren Kraft in der Welt. Mit der willkürlichen Behauptung Jesus sei am 24. Dezember geboren worden, wollte die Kirche den germanischen Glauben überdecken, was ihr nach etlichen Jahrhunderten letztlich gelang, denn heute kennt fast niemand mehr die mythologische Wahrheit des Festes. Und noch weniger wird gewußt, daß die Germanen eine indigene Naturreligion lebten und ein geradezu metaphysisches Weltbild besaßen, in dem kosmische Wahrheiten in Mythen transformiert wurden. Mein Buch klärt darüber auf, wie ausgeprägt die unentwegt zu Gewaltmenschen verzeichneten Germanen als ein indigenes Volk Göttinnen verehrten.
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Darüber hinaus ist es mein Anliegen, uns Deutschen die eigene indigene Kultur aus den ideologisch motivierten Verunglimpfungen herauszuheben, die sich seit der imperialen Romanisierung ahistorisch wiederholen. Zu erkennen, wie wertvoll und hochpoetisch die Kultur der eigenen germanischen Vorfahren ist, vermöchte die einsozialisierte Selbstablehnung der Deutschen auszuheilen, die eine schwere Psychose darstellt. Wir Deutsche sind unseren Wurzeln völlig entfremdet worden. Daß wir die niedrigste Geburtenrate der Welt haben, zeigt auf, wie massiv der seelische Schaden ist. Es wird also Zeit sich zu erinnern, wer man wirklich ist, um damit wieder in eine Verbindung gehen zu können. Daraus ist Zukunft und Identität zu gewinnen.
<-- Die Weiße Göttin Huldr reitet in den Rauhnächten, halb fliegend, mit ihrem Schimmel über das Land, um es befruchtbar zu machen. Dort, wo ihr Roß den Boden berührt, wird der Erdgrund aufgeworfen und kann zum Hort einer späteren Saat werden. -Bezeichnenderweise bedeutet ihr Name Huldr die Huldvolle; alles Huldvolle leitet sich von ihr her. |
Es ist erstaunlich wieviele Überlieferungen und wieviel Kulturgut von unserer germanischen Göttin des Lebens erhalten geblieben ist, von Tirol über den deutschen Raum bis nach Holland, Island und Skandinavien. Und noch weit darüber hinaus wurde die Weiße Göttin verehrt,wie etwa bei den Kelten und Slawen; hinter ihr scheint ein universelles Phänomen auf s! In Deutschland überlebte die Verehrung unserer Göttin, die eine ganzheitliche Personifizierung der Erde ist, sogar die Inquisition! So waren viele ihrer Sagen und der Glaube an sie noch in der Epoche der Romantik lebendig. Mein Buch führt dies alles auf und entdeckt die oft vom Klerus verfälschten Sagen als geradezu metaphysische Mythen.
Die patriarchale Verzeichnung der Germanen ist nicht mehr haltbar, und war es nie! Es ist erstaunlich welch gewichtige Rolle Göttinnen - also das weibliche Prinzip im Kosmos - im vorchristlichen Europa, ja letztlich in allen nicht-monotheistischen Religionen spielten. Der Monotheismus hatte mit seinem aggressiv ausgeübten Absolutheits-Anspruch verheerende Folgen, die bis heute tabuisiert werden. Ein Dichter, der sich diesem Thema zuwendet und etwa offenlegt, daß das Christentum Europa keine humanistischen Werte brachte, wie in Ignoranz sämtlicher geschichtlicher Fakten gegenwärtig wieder vermehrt behauptet wird, sondern im Gegenteil Genozid und ein versklavendes Feudalwesen ursachte, setzt sich der Gefahr der Ächtung in den Medien aus. Dies widerfährt mir insbesondere, weil ich mit den Germanen unsere unmittelbaren Vorfahren entdämonisiere.
Tatsächlich mußte ich es erleben, daß meine Lesung über die Weiße Göttin Huldr von dem anwesenden Journalisten eines Massenmediums in einem Artikel erneut dämonisiert wurde, obgleich meine Geschichten aufklärend von der hilfreichen Hinwendung der Göttin Huldr zu den Menschen sowie über die brutale Vorgehensweise der Kirche gegen ihre Verehrung erzählten. Unter dem christlichen Glauben, der von Rom ausging, wurde das indigene Europa in die Leibeigenschaft gestürzt. Die Tempel der Götter riß der Klerus nieder und errichtete auf deren Trümmern die ersten Kirchen Europas! Doch die Menschen hielten trotz päpstlich verordneter Todesstrafe an ihrer einheimischen Religion und der Lieben Frau, wie sie die Weiße Göttin nannten, fest. Sie war als Personifizierung der Erde die große Lebensspenderin. Das Leben gedieh aus ihrer Umarmung mit dem Sonnengott Tyr. Das Christentum bekämpfte blutig sämtliche Religionen Europas. Die Welterfahrungen eines ganzen Kontinentes wurden gezielt vernichtet.
Konstantin verbot im Jahr 324 in Europa, dessen Charakter bis dahin die religiöse Pluralität geprägt hatte, jede andere Religion neben dem Christentum! Ein zentraler Bestandteil der antiken Religionen war neben der Wahrnehmung der Sonne als eine Gottheit der Glaube an die Erde als Göttin des Lebens. Mit dem Genozid an Europa, das eingeboren polythisitisch ist und deren vielschichte Glaubensarten faschistoid als Götzendienste verhetzt wurden, war es Ziel der Kirche die Götter, welche sämtliche Attribute der natürlichen Welt sowie die menschlichen Archetypen darstellten, zu vernichten. Mit am härstesten war ihr fundamentalistisch verblendeter Kampf gegen die spirituelle Erfahrung der Menschheit die lebenspendende Erde als Göttin zu begreifen. Die Menschen Europas, ob Kelten, Germanen, Slawen, Etrusker oder früheste Griechen, wußten auf dem Körper der Göttin zu leben. Allen indigenen Völkern nördlich der Alpen ist gemein, die Welt bis hin zum Grashalm als beseelt zu betrachten; in der Wüstenreligion des Christentums hatte hingegen bis ins Mittelalter hinein nur der christlich getaufte Mann eine Seele. Alle anderen stammten den Christen vom selbsterfundenen Teufel ab. So durfte jeder Heide - zu dessen hohem Glück! - erschlagen werden. |
Seen - wie der berühmte Kultsee von Oberdorla - galten den
Germanen als Zugänge ins unterirdische Lichtreich der Huldr.
Schon in der Steinzeit wurden in Europa Göttinnen verehrt.
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Photos
von
Lilia
Alva
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Der Glaube an die Weiße Göttin Huldr, - die ihr Pendant in keltischen und slawischen Religionen hat und ein weltweites Phänomen umschreibt, denn in vielen Kulturen findet sich die Göttin in Weiß, was eine metaphysische Idee ausdrückt - war in Europa vom Klerus jahrhundertelang nicht auszurotten. Besonders hartneckig hielt sich ihre Verehrung in Deutschland, da ganze Regionen, wie das heutige Hessen und Thüringen, ihr ureigenes heiliges Land waren und sind. In unserem Kulturraum wurde sie unter den Namen Hula, Hulda, Holda, Holle, Hel, Perchta und Freyja verehrt. Schleswig Holstein ist ebenso nach ihr benannt wie Helgoland und Holland. Nicht einmal die menschenverachtenden Hexenverbrennungen vernichteten die Erinnerung an die Weiße Göttin, die auf dem Land weiter verehrt wurde. Die sogenannten Hexen gehen auf die Priesterinnen der Germanen, Kelten und Slawen zurück; sie verfügten über das Heilwissen und waren damit für die Kirche eine lange Zeit unbesiegte Konkurrenz jenseits der christlichen Herrscherhöfe. Denn zu heilen verstanden die Kleriker nicht, im Gegenteil. Ihr fundamentalistischer Irrglaube verbot es Kranken zu helfen, da dies in den absoluten Willen Gottes eingreife. Die Kirchen als Vertreter einer Wüstenreligion wußte vom Leben nichts, das Heidentum alles. Eine Hebamme war ursprünglich gleichbedeutend mit einer germanischen Priesterin, welche seit altersher mit ihrem Wissen den Kindern auf die Welt half, was eng mit dem Glauben an die Weiße Göttin verbunden ist. Die Christen verbrannten unzählige Hebammen.
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In unserer Gegenwart, da die Menschen sich mit einer ökologischen Katastrophe konfrontiert sehen, ist es höchste Zeit an die kultur-geschichtlichen Wurzeln des Mißverhältnisses zwischen Mensch und natürlicher Welt heranzugehen, das vom Chrisentum verursacht wurde. Wir bedürfen der Erinnerung an unsere naturreligiösen Vorfahren, um von ihrem Verständnis der Erde als lebenbedeutender Göttin zu lernen. Dieser Band will die Erinnerung an eine Zeit befeuern, da wir Europäer, und besondere wir Deutsche, in der uns vergessen gemachten Weißen Göttin eine Erdgöttin kannten und hoch verehrten. Für uns Deutsche ist es geradezu zum Überleben notwendig, da wir ein aussterbendes Volk zu sein scheinen, das seine Fruchtbarkeit - auch im seelischen und kulturellen Sinne -verloren hat. Wir müssen unser Selbst wiedergewinnen.
__ Die monotheistische Religion prägt noch immer das Denken und Geschehen in unserer Kultur weitreichend destruktiv. Dabei leidet sie an Defiziten und ist in vielen Dogmen sogar geisteskrank zu nennen. Die Erfindung des Teufels, die Irrlehre des Inneren der Erde als Hölle, der Wahn von der Erbsünde, die Degradierung der Frau als unreines Wesen, die folgenschwere Annahme von Tieren und Pflanzen als seelenlose Kreaturen, die Dämonenphantasmen, all dies ist pathologisch und spaltet den Menschen von seiner eigenen Psyche sowie von der Natur ab.
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Angesichts der Verwüstung unseres Planeten und der Gewalt monotheistischer Religionen - der Islam, in dem Fraun zwangsverheiratet, verschleiert und fremdgelebt sowie Andersgläubige als unwertes Leben gesteinigt werden, ist für Europa eine unfreiwillige Spiegelung der christlich-mittelalterlichen Vergangenheit, die nie aufgearbeitet wurde - ist es für unser Überleben dringlich geworden, daß wir uns als Europäer wieder an unsere eigenen, vom Klerus brutal vernichteten Religionen erinnern, welche das Wesen der Erde und des Lebens begriffen und denen die Liebe zwischen Mann und Frau heilig waren. Ein rein männliches Gottesbild, das die Dualität des Kosmos ignoriert, bedarf eines Ausgleiches. Jahrhundertelang hatten die monotheistischen Religionen die militärische Macht alle anderen Religionen zu vernichten, wie es ihr eifersüchtiger Gott Jahwe im Alten Testament fordert und heute der IS mittels Koran blutrünstig verbricht. Es braucht einen Wandel durch Erinnerung, will die Menschheit auf der ausgebeuteten Erde überleben. Und wir Deutsche werden nicht überleben, erinnern wir uns unserer eigenen Kultur nicht!
Unsere eigene Weiße Göttin wurde als Göttin des Lebens, deren Reich im Innerirdischen liegt, vom Klerus zum Schreckensreich der Hölle verhetzt. Ihr Name Holle wurde im deutschsprachigen Raum zur Hölle, ihr Name Hel im englischen Sprachraum zur Hell gelogen. Ihr Reich der Seelen und der Wiedergeburt "Helheim" wurde zum Schreckensreich schlechthin propagandisiert. Daraus spricht, wie stark die Menschen ihre Weiße Göttin verehrten und was dagegen von den Kanzeln aus aufgefahren wurde. "Hel" bedeutet etymologisch hell, glänzend sowie Halle. Helheim meint das lichte Land. Gleichzeitig ist das Wort Hel mit Verhehlen verwandt, denn es ist das für unsere Sinne verborgen in der Erde beheimatete Heim der Göttin und der Seelen aller Wesen. Der Held ist derjenige, der im Sinne der Göttin handelt, der Helfende ist jener, der im Sinne der Göttin tätig ist. Der Helm verbirgt den Kopf schützend, so wie das Reich der Hel im Inneren der Erde geschützt liegt, das zum unheimlichen Totenreich umgehetzt wurde. Das Innere der Erde ist seit der Steinzeit das Reich der Wiederbelebung, aus ihm wachsen die Pflanzen hervor und belebt sich die Welt.
Wer also mein Buch über die Weiße Göttin Huldr liest, der kann im eigentlichen Sinne des Wortes wieder zu einem Helden werden, der als Mensch im Freundschafts-Bund mit der Erde lebt. Und der wird erfahren, daß der germanische Raum, und beinah ganz Europa, einst der Hort der Weißen Göttin war. Abertausende von Stätten sind ihr zugeschrieben und wurden von der Kirche zur Verdeckung künstlich auf Maria umgeschrieben. Allein jede Quelle im Land galt als ihr Schoß, welcher der Erde Belebung bringt. Wer begreift, daß die Göttin die Personifizerung der Erde ist, wird auch begreifen, daß nichts wahrer ist als all diese mythologischen Bilder. Er besitzt somit den Schlüssel zum eigentlichen Weltbild seiner eigenen Kultur, das von den Kirchen bekämpft und vergessen gemacht wurde. Er ahnt etwas von der Seele Europas. Damit wird dem Leser meines Buches seine eigene Identität auf dieser Erde als huld(r)voller Mensch neu aufgehen. Und die Deutschen können ihrem eigenen Vermächtnis - vielleicht erstmals - begegnen.
____________________ ALEXANDER A. GRONAU
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Tacitus: „Allen germanischen Stämmen ist gemein, daß sie die Mutter Erde verehren und glauben, daß diese am Leben der Menschen Anteil hat und zu den Stämmen gefahren käm.“
Heilerinnen gingen bei den Germanen insbesondere zur Weihnachtszeit in Gestalt der Göttin Huldr/Hulda/Holda/Holle durch die Dörfer und heilten kranke Menschen. Hinter der Gestalt des "Christ-Kindes" verbirgt sich niemand anderes als die vom Klerus verbotene einheimische Weiße Göttin, deren golden gelocktes Haar für die Kornfelder der Erde stehen. Weihnachten war einst ihr Hohes Fest. |
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