Unter dem Titel „Drei germanische Land-Göttinnen“ habe ich das bezeichnenderweise ins Vergessen abgedrängte Standardwerk von E. L. Rochholz aus dem Jahre 1870 wiederveröffentlicht, es zusätzlich ausführlich kommentiert und ergänzt.
Nichts ist in Deutschland verbotener als die eigenen germanischen Vorfahren, wenn auch nicht im juristischen Sinne. Die Deutschen kranken an einer enormen Selbstablehnung. Möglicherweise weiß kein anderes Volk weniger über sich selbst; nicht einmal die demokratisch motivierten Revolutionen des 19. Jahrhunderts sind bekannt. Daß Sachverhalte, wie sie E. L. Rochholz in seinem hier wieder vorliegenden Werk klar aufführte und bewiesen hat, in unseren Zeiten klerusfreundlich verschwiegen werden, ist skandalös. Immer wieder gab es Epochen, in denen herausragende Persönlichkeiten unsere von den Kirchen zerstörte kulturelle, oder sollte ich besser sagen spirituelle Identität wieder freilegten, und immer wieder wird zugeschüttet, was mühsam herausgearbeitet wurde. Der Einfluß der Kirchen sollte nicht unterschätzt werden, sie sitzen unter anderem in den Rundfunkräten der BRD und bestimmen das „GEZ-Programm“ mit.
Zum Einen um diesem bigotten Wegleugnen entgegenzuwirken, veröffentliche ich dieses Werk. Ein weiterer Grund ist, daß sein gehaltvoller Inhalt meiner eigenen Leserschaft weiteres Hintergrundwissen zu meinen Büchern bietet, allen voran bezüglich der Werke "Die Weiße Göttin Huldr", "Die Monotheistische Matrix", "Der erste Zweig des Mabinogi" und "Die Walküre Swanhild".
Die germanische, weißgewandete Erd- und Himmels-Göttin, deren Namen je nach Region Holle, Holda, Hulda, Huldra, Huldr, Hertha, Perchta, Bertha, Hel lautet, und die vermutlich mit der germanischen Liebes- und Freiheits-Göttin Freyja identisch ist, wird als größte Göttin unseres eigenen Kulturraumes auch in E. L. Rochholz' Buch vorkommen, teilweise gleichsam wie die Mutter der von ihm behandelten drei Göttinnen Walburga, Verena und Gertrud, wobei letztere eine Walküre darstellt, doch ist eine Walküre als Tochter von Göttern - recht bedacht - eben doch eine Göttin. Ich kann sagen, daß ich mit meinem Buch „Die Weiße Göttin Huldr“ den völlig von ihrem eigenen Erbe abgespaltenen Deutschen ihre „Muttergöttin“ zurückbrachte. Unter anderem habe ich darin alle mir bekannt gewordenen Überlieferungen erstmals von den klerikalen Verzeichnungen befreit.
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Das historische Bild eines Erntebittganges illustriert gut den verschwiegenen Sachverhalt, daß
das Landvolk in christianisierter Zeit weiterhin seine angestammten Göttinnen verehrte, die
der Klerus zu Heiligen gleichen Namens umlog. In der Hand der die Land-Göttin darstellen-
den Frau fällt die Sichel auf, welche wir bis heute mit dem keltischen Druidentum assoziieren.
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Die in Rochholz' Ausführungen immer wieder faszinierend aufscheinenden Bezüge der zu kirchlichen Heiligen umgelogenen Göttinnen zum Walkürenmythos sowie zum Minnekult und Minnetrunk, der oft von Walküren den Menschen gebracht wird, schlägt bereichernd den Bogen zu meinem Walküren-Roman „Die Walküre Swanhild“(1). Neben meiner Kinderbuchreihe „Die kleine Walküre“ werde ich diesen so überaus faszinierenden Mythos noch öfter literarisch wiederbeleben. In Rochholz' Werk sind einige wunderbare Fakten zu den Walküren genannt, die ich sonst nirgendwo fand!
Da ich der Ansicht bin, daß es das sehr bezugsreiche Werk Rochholz' noch um einige Aspekte bereichern kann, habe ich erweiternde Ergänzungen vorgenommen. Jeglicher Text, der von mir stammt, ist für den Leser leicht vom Originaltext des Werkes zu unterscheiden, indem er kursiv gesetzt ist. Dies betrifft die von mir angefügten, etwas über 100 Fußnoten, als auch Passagen im Fließtext.
Abschließend habe ich zu gestehen, daß ich den Titel des Werkes in „Drei germanische Landgöttinnen“ umgewandelt habe. Im Grunde lehne ich Titeländerungen ab, in diesem Fall sehe ich mich jedoch dazu gezwungen, und zwar weil bestimmte Begriffe, die in ihrem Ursprung rein positiv sind, gerade in unserem Land nur noch negativ belegt sind und so Assoziationen in den Psychen auslösen, die zur Ablehnung, ja Verachtung des ungelesenen Gegenstandes führen. Und im Falle von E. L. Rochholz' Werk handelt es sich um den Begriff „Gau“, der einzig nur noch mit dem Dritten Reich in Verbindung gebracht wird, nämlich mit dem sogenannten „Gauleiter“. Und wenn nun ein Buch das Wort „Gau“ im Titel trägt, das mit Germanen zu tun hat, so wird beinah jeder aufgrund seiner Einkonditionierung Werk und Autor mit eben jenen Konditionierungen in Verbindung bringen und ihm feindlich begegnen wollen aus bloßem Vorurteil und beigebrachtem Unwissen. Der Originaltitel, den ich hier nun nicht zur Gänze verschweigen will, lautet: „Die drei Gaugöttinnen“. Gau habe ich mit Land sicherlich nicht falsch übersetzt und vermeide damit eine Vorverurteilung dieser Schrift aus unverdächtiger Epoche und verweise zudem darauf, daß das gesamte Mittelalter hindurch an christlichen Feiertagen Juden verbrannt wurden, was eisern verschwiegen wird. Denn die Deutschen sollen ja ihre heidnischen, basisdemokratisch organisierten Vorfahren verachten und nicht die Kirche.
Des Weiteren habe ich den Originaltext lesbarer gemacht, indem ich in erster Linie die tatsächlich unzählig im Fließtext aufgeführten Quellen kürzte, um an Lesefluß zu gewinnen. Die Satzstellung blieb so gut wie immer unverändert, die Rechtschreibung paßte ich der heutigen Gewohnheit etwas an, behielt aber viele Eigenheiten der Zeit bei.
Ich fühle mich Herrn E. L. Rochholz im Geiste verbunden und so denke ich daran, ihn aufgrund einiger bereits entworfener Ideen in einem kommenden Roman zur Hauptfigur zu machen. Es wäre ein literarisches Denkmal für diesen überaus verdienten, vergessengemachten Freidenker, der Ihnen aber nun bekanntgemacht ist.
ALEXANDER A. GRONAU, im frühesten Morgengrauen des Freyjatages am 15.Juli 2016
(1) Es handelt sich meines Wissens hierbei um den ersten Walkürenroman der Literaturgeschichte, was aufzeigt, wie die Deutschen ihrer eigenen Kultur völlig entfremdet sind, was schon mit der römischen Invasion begann, gefolgt von der katholisch-römischen Zwangs-Christianisierung, wie auch von E. L. Rochholz in seinem Werk dargelegt.
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