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MASKEN DER MACHT
POETISCH-PHANTASTISCHER ROMAN von ALEXANDER A. GRONAU
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Hintergrundinformation zum poetisch-phantastischen Roman von Alexander A. Gronau
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Das Grundszenario meiner phantastischen Novelle besteht darin, daß ein Graf, der sich bewußt von aller menschlicher Gesellschaft abwendet, in der Einsamkeit seines verfallenden Familiensitzes lebt, der ihm zu einem Rückzugshort wird. Das Ränkespiel der mächtigen Gutsherren, Äbte und Fabrikbesitzer in der äußeren Welt, welche die Land-Bevölkerung in den ersten Tuchfabriken der Industrialisierung ausbeuten wie einst seine feudalen Großeltern, erträgt er nicht. Da er einem inzwischen verarmten Geschlecht angehört, sind zunehmend viele Räume seines Schlosses unbewohnbar geworden, die gleichsam ins Dunkel rücken, sodaß der Graf sie durch die weiten Gänge des Schloßgebäudes nicht mehr zu betreten wagt.
Eines Tages entdeckt der Graf Spuren eines Festes, die Eindringlinge im ver-
waisten Teil des Schlosses zurückgelassen haben. Es beängstigt ihn, doch wagt
er zunächst nicht die geheime Gesellschaft zu stellen, die an bestimmten Tagen
mit Kutschen laut tönend anreist, um unter seinem Dach im verwahrlostem Fest-
saal ominöse Bälle zu feiern. Um den unheimlichen Fremden dieses Treiben zu
untersagen, müßte er als Hausherr die geradezu furchtsam gemiedenen Bereiche
seines Familiensitzes betreten.
Schließlich entdeckt er, am Boden der Halle liegend, eine durchschimmernde
Maske. Ihr Antlitz zeigt ein gemütsloses Gesicht, das er aufliest und durch dessen
unerklärlicher Sogkraft begreift, daß die Geheimgesellschaft des Blut- und Geld-
Adels aus den umliegenden Tälern immer wieder in sein Schloß eindringt, um
dort unheimliche Beschwörungen zu zelebrieren. Er spürt allzu deutlich, daß
deren Machtanspruch auch nach ihm ausgreifen wird. Beängstigt erfaßt der Graf,
daß er sich überwinden muß, all dem Gemiedenen endlich zu begegnen, ihm
entgegenzutretend. Schon bald zeigt sich die Richtigkeit seiner Befürchtungen.
Erste Versuche ihn in die Geheim-Gesellschaft der Lebendigen Maske zu zwin-
gen, kündigen sich an. Er beobachtet, welche Dingen die regelmäßig in sein
Schloß eindringenden Maskenträger in ihren Zusammen-Künften frönen. Und
plötzlich bemerkt er in den weiten Gängen seines Schlosses die Schemen eines
kindsgroßen Kleinwüchsigen, dem er nachjagd und dabei immer tiefer in den
verbotenen, verwahrlosten Teil seines eigenen Familiensitzes hineingerät.
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Die Presse schreibt: "Bemerkenswertes Erzähldebüt: Masken der Macht heißt der Lesestoff, der es in sich hat. In zwölf zyklisch aufeinander aufbauenden Episoden nähert sich Alexander A. Gronau auf sehr poetische Weise dem Wesen einer gnadenlosen Gesellschaftsordnung, die das Schwache als Überlebensstrategie zur Maskerade zwingt. Angesiedelt in der Atmosphäre eines verfallenden Adelsitzes wird der phantastische Stoff entwickelt. Faszinierend ist der Aufbau der vielschichtigen Erzählung. Unwillkürlich wird der Leser in ein Labyrinth gelockt, aus dem ihn nur der Autor wieder herausführen kann. Das gelingt dem Nürnberger Schriftsteller mit beachtlichem Überblick. Statt auf Distanz gehalten zu werden, verstrickt sich der Leser unversehens im unaufdringlich geknüpften Beziehungsnetz. In der Symbolkraft der Ereignisse, ihrem metaphorischen Gehalt verschwimmen die verschiedenen Realitätsebenen."
Die Novelle wurde für mich zum künstlerischen Durchbruch als Schriftsteller; durch sie kam ich erstmals mit meiner innersten seelischen Ebene in Berührung; einzig aus dieser erwachsen meines Erachtens Geschichten von Bedeutung, da sie sich im eigenen Inneren wirklich ereignen. Die Erstfassung von "Masken der Macht" schrieb ich mit 19 Jahren, sie entstand vom 12. Dezember 1988 bis 11. Februar 1989. 1992 überarbeitete ich sie sodann für ihre Erstveröffentlichung. Es folgten bis einschließlich 2009 mehrere künstlerisch bedeutende Erweiterungen.
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Der Hauptschlüssel war, zu erkennen, daß das in bedeutenden Teilen verfallene Schloß, in dem der Graf lebt, zugleich dessen Psyche und familiengeschichtliches Erbe darstellt. Immer wenn ich etliche Bedeutungsebenen und Sinnbilder meiner Geschichte, die voller verfallen verwaister oder spärlich möbliert bewohnbarer Räume ist, die von schier endlosen Gängen und Katakomben labyrinthhaft verbunden werden, begriffen hatte, schrieb ich meine Phantastische Novelle aus diesem erweitereten Wissen nochmals, dabei ihre Grundstruktur komplett beibehaltend.
Jahrelang eröffneten sich mir um das Motiv der Masken, der geheimnisvollen Räume und Maskierungen immer wieder weitere Schichten. Es ist etwa so, als entdeckte man in einem Bild immer mehr Türen, die in weitere Ebenen führten. Dadurch wurde das Thema der in den schloßnahen Tälern erschreckend gewaltsam wirkenden Geheimgesellschaft ausgeweitet. Es wurde mir immer klarer, daß die Maskenträger sich aus dem Land- und Geldadel zusammensetzen und in ihrem Treiben vom ansässigen Klosterorden diabolisch unterstützt wurden. Da es diesen Geheimbund der Lebendigen Maske in jedem Tal Europas geben könnte, wird der genaue Ort im Buch nicht benannt. Denn überall wurde seit Jahrhunderten der Landbevölkerung despotisch - und nicht nur durch Peitschenschläge - gesichtraubend zugesetzt.
Die Erstfassung der phantastischen Novelle "Masken der Macht" entstand interessanterweise, nachdem ich in eine neue Wohnung gezogen war, deren Räume noch weitgehend kahl dastanden. Ich lag mit einem leeren Blatt Papier vor drei herunterbrennenden Kerzen am Boden eines Zimmers. Späterhin kam mein Kater durch den spärlich erleuchteten Türspalt stolziert. Diese Grundbilder wurden zum Auslöser meiner Novelle. Die kahle Wohnung wurde in meinem Inneren, also in meinen inneren Schichten, die mir eine Geschichte erzählten, zur Schloßhalle. Und die zugleich Vergänglichkeit und Sein ausdrückenden, allmählich herunterbrennenden Kerzen wurden zum ersten Szenenbild in einem verwaisten, ins Dunkel gerückten Saal ohne einzusehende, begrenzende Wände, was eine mich bis heute außerordentlich faszinierende Unendlichkeits-Metapher ist. Der zurückgezogen lebende Graf meidet in seinem eigenen Schloß alle tiefergelegenen, ins Dunkel gerückten, verwaisten Räume, in die eines Tages die erwähnte geheimbündlerische Maskengesellschaft aus den umliegenden Tälern erstmals einbricht. Bald greifen diese Maskierten nach ihm als den letzten Eigengesichtigen des Landes aus. Er soll sich ihrem Kult der Lebendigen Maske unterwerfen.
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Ich schrieb die erste Fassung meiner Geschichte ausschließlich nachts, indem ich den Szenerien meiner in mir aufbrechenden Bilderwelt wie in einem Rausch folgte. Es entstanden zwölf Kapitel, die - auch auf der Zeitebene - labyrinthisch ineinander verschlungen sind, wie all die Gänge des Schlosses. Das sechste Kapitel, in dem der Graf auf dem gläsernen Boden des verlassenen Festsaals eine durchschimmernde Maske vorfindet und diese aus einem empfundenen Zwang heraus auf sein Gesicht setzt, worauf er der vom Geheimbund angebeteten, übergroßen Lebendigen Maske tatsächlich ansichtig wird, habe ich im Fieberzustand geschrieben.
Es ist für mich selbst als ein Romancier überaus erstaunlich, wie lange eine Geschichte mitunter benötigt, ehe sie vollständig ausgereift ist, sie sich buchstäblich entfaltet hat, wie ein Blatt sich aufrollend oder sich wie ein Baum - Wachstumsschicht für Wachstumsschicht - ausgestaltet. Ich sehe diese vielen Weiterentwicklungen in kreativen Schüben als einen Hinweis darauf, wie sich unser Bewußtsein in einigen Jahren zusätzlicher Erfahrungen erweiternd verändern kann und wie beeindruckend unser Unterbewußtsein mit erschlossenen inneren Szenerien weiterwebt, wenn wir uns bewußt auf uns selbst einlassen und in unsere innere Bilder eingehen.
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Nicht zuletzt handelt diese Geschichte von der enormen inneren Wachstumsmöglichkeit unseres Seins, was ein wahrhaftiges Mysterium ist und stets nur aus einer "Eigengesichtigkeit" hervorgehen kann. Nichts verlangt im Leben mehr Mut als diesem eigenen Wesen treu zu bleiben. Und nichts wird in unserer Gesellschaft mehr vermieden, so wie der Graf zu Anfang der Geschichte die verwaisten Räume seines Schlosses meidet und nichts wird mehr bekämpft, so wie die Geheimgesellschaft der Masken die Eigengesichtigkeit des Grafen nicht dulden will. Der Mensch hiesiger Prägung fürchtet sein eigenes Unbewußtes viel zu sehr. Meine Geschichte zeigt hingegen auf, daß wir uns nur befreien und unantastbar gegen jedwelchen äußeren Versuch der Verformung unseres Selbst machen können, wenn wir unsere eigenen tiefen Gänge und Räume nicht fürchten, sondern uns vielmehr selbst erkunden und darüber erkennen, daß es nichts in uns zu fürchten gibt, außer die Angst, die uns vor uns selbst beigebracht wurde.
Diese Eigengesichtigkeit eines künstlerischen Schauns der Szenerien meiner Phantastischen Novelle steckt auch in den dreizehn großartigen Bildern, die der Künstler Daniel Castagnaro auf das Beeindruckendste fertigte; im großformatigen Band sind diese in einer angemessen hervorragenden Druckqualität ganzseitig abgebildet.
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MASKEN DER MACHT
von ALEXANDER A. GRONAU
Poetisch-Phantastischer Roman, mit 13 ganzseitigen Illustrationen von
Daniel Castagnaro, einer Posterbeilage des Titelbildes, 25 Buch-
stabenornamente des 16. Jahrhunderts, erweiterte 3. Auflage,
Buch im Großformat, mit rotgoldenem Kopfschnitt manufakturgefertigt
und vom Autor signiert, 184 Seiten; 25,95 Eur.
Alle Rechte vorbehalten.
JEDE BUCHBESTELLUNG DEUTSCHLANDWEIT
NUR 2,95 EUR PORTO
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Pressestimme zum phantastischen Roman
Bemerkenswertes Erzähldebüt: "Masken der Macht" heißt der Lesestoff, der es in sich hat.
In zwölf zyklisch aufeinander aufbauenden Episoden nähert sich Alexander A. Gronau auf sehr poetische Weise dem Wesen einer gnadenlosen Gesellschaftsordnung, die das Schwache als Überlebensstrategie zur Maskerade zwingt. Angesiedelt in der Atmosphäre eines verfallenden Adelsitzes wird der phantastische Stoff entwickelt. Faszinierend ist der Aufbau der vielschichtigen Erzählung. Unwillkürlich wird der Leser in ein Labyrinth gelockt, aus dem ihn nur der Autor wieder herausführen kann. Das gelingt dem Nürnberger Schriftsteller mit beachtlichem Überblick. Statt auf Distanz gehalten zu werden, verstrickt sich der Leser unversehens im unaufdringlich geknüpften Beziehungsnetz. In der Symbolkraft der Ereignisse, ihrem metaphorischen Gehalt verschwimmen die verschiedenen Realitätsebenen. Die Illustrationen von Daniel Castagnaro fügen sich reizvoll in die Gesamtanlage ein. _ Nürnberger Nachrichten
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